Einen schönen Abschied haben wir mit der Fallingbosteler Gemeinde gefeiert.

Die Musik der TON STEINE SCHERBEN haben den Gottesdienst begleitet. Das Konzept der Kulturgottesdienste konnten wir mit den Texten Rio Reisers in Reinform umsetzen. Alle liturgischen Elemente, vom Kyrie und Gloria über Gebet bis zum Segen wurden durch die Lieder der Scherben vertont.

Eine Band, deren erste Single "Macht kaputt, was euch kaputt macht" und deren bekannteste Schallplatte "Keine Macht für Niemand" hieß, die wohl mehr Demos beschallt haben als jede andere deutschsprachige Band. Eine Band, bei deren ersten Auftritt auf dem Beate Uhse Festival auf Fehmarn die Bühne angezündet wurde und nach einem anderen Konzert ein leerstehendes Krankenhaus besetzt wurde.

In einem Gottesdienst gibt es einen großen Vertrauensvorschuß. Und so haben sich die Gottesdienstbesucher auf die Musik, die Texte und die Verwendung in einem religösen Kontext eingelassen.

Und es offenbar geworden, dass diese Texte, die scheinbar einer scheinbar völlig kirchenfernen Szenne entstammen im Kontext eines Gottesdienstes eine neue Wirkung entfalten.

Die Sehnsucht die aus den Lieder der Agit-Prop-Band spricht, ist die selbe, die aus genuin christlichen Texten sprechen.

Die Grundidee der Kulturgottesdienste, dass mit den Abenden durch den kulturellen Beitrag ein neuer Blick auf unsere Tradition und mit den christlichen Sichtweisen ein neuer Blick auf die außerkirchlichen Sinnangebote ermöglicht wird, konnten die Gottesdienstbesucher mit nach Hause nehmen.

Dargeboten wurde die Musik von Peer Schober, dem Mitbegründer der Kulturgottesdienste an der Orgel, Sänger Daniel Durst und Gitarrist Wolf Schwarz. Letztere haben beide mit den Musikern der TON STEINE SCHERBEN zusammengearbeitet.

Die Spielfreude der Drei hat von der Empore auf die ganze Kirche übergriffen. Rio Reiser hätte seine Freude gehabt.

Die Kirche wurde an diesem Juniabend auch erst um vier Uhr Morgens abgeschlossen als das Spanferkel aufgegessen und das Bierfass alle war.